Berlin,

Der Ernstfall muss geübt sein

Um für den Ernstfall gewappnet zu sein, absolvierte unsere Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (FGr N) gemeinsam mit der Bergungsgruppe des Ortsverbandes Berlin Treptow-Köpenick vom 12. bis 13. April eine fiktive Einsatzlage auf dem Übungsgelände der Polizei Berlin.

Versorgen einer verletzten Person, bevor diese mittels Leiterhebel gerettet werden kann. (Foto: THW/Oskar Tebroke)

Die Übung war in drei Etappen gegliedert: Zwei simulierte Einsätze und einem Stationslauf.

Am 12.04. um ca. 17:00 begann die Lage mit der Alarmierung der Einsatzkräfte und dem Verladen der Gerätschaften auf dem MzKW (Mehrzweckkraftwagen). Zu der Ausstattung zählten unter anderem Leuchtmittel, Werkzeuge, PSAgA (Persönliche Schutzausstattung gegen Absturz) und Hygieneausstattung. Unsere neue Netzersatzanlage mit Lichtmast, kurz NEA, feierte auch ihre Premiere

Nach Ankunft auf dem Übungsgelände und dem Einrichten unserer Unterkunft, begann die Übung in einem nahegelegenen Waldstück. Einsatzauftrag war das Herrichten eines behelfsmäßigen Übergangs über einen angenommenen Fluss. Hierfür arbeiteten die Gruppen der zwei Ortsverbände Hand in Hand. Während die FGr N die Stromversorgung sowie die Ausleuchtung der Einsatzstelle herstellte, räumte die Bergungsgruppe den Weg zum Einsatzort frei und begann einen umgestürzten Baum mittels Zuggerät über den Graben zu ziehen. Nach Sicherung des Baumstamms machten sich die Einsatzkräfte weiter an die Arbeit: Mit Kettensäge, Stangenschlangenbohrer und elektrischer Säbelsäge präparierten sie den Baumstamm, um dann mit Kanthölzern und Bohlen einen sicheren Übergang herzustellen.

Nach dieser langen und schweißtreibenden Arbeit und einem zügigen Verladen der Einsatzmittel, war das gemeinsame Abendbrot eine mehr als willkommene Belohnung für alle Beteiligten.

Der nächste Morgen begann mit Kaffee und Frühstück, bevor es wieder „Aufsitzen!“ hieß. Diesmal ging es aber nicht zu einem „Einsatz“ sondern zu einem Wettkampf. In gemischten Gruppen machten sich die Einsatzkräfte beider Ortsverbände an das Bewältigen der Stationen. Nach einem Parkour durch verwinkelte Kriechgänge, einem Wettsägen, dem Transport eines Wasserbechers durch einen Tunnel und einem Wettrennen beim Aufbau des Zugerätes, wurde auch die Präzision beim Abschätzen von Längen verlangt. Das Ergebnis: Gleichstand zwischen beiden Gruppen und die Erkenntnis, dass jede Einsatzkraft individuelle Stärken besitzt und man nur gemeinsam für Probleme eine Lösung findet.

Doch nach dem Stationslauf war keine Zeit für Pausen. Die Gruppen werden wieder alarmiert. Stichwort diesmal: „Person abgestürzt“. Ein Waldarbeiter war in einen ca. 7 Meter tiefen Graben gestürzt und schwer verletzt. Die Rettungsarbeiten begannen sofort. Während sich zwei Einsatzkräfte mit PSAgA in die Grube abseilten, um die Person zu betreuen und Erste Hilfe zu leisten, begannen die anderen Einsatzkräfte mit den Vorbereitungen für einen sog. Leiterhebel. Eine altbewährte Rettungsmethode, bei der verletzte Personen durch das Aufrichten einer Leiter gehoben oder abgelassen werden können. Nachdem die Person gerettet werden konnte, wurde sie schnellstmöglich zu dem fiktiven Landeplatz des Rettungshubschraubers gebracht und übergeben.

Die gemeinsame Übung endete mit einem leckeren Mittagessen und einer gemeinsamen Abschlussrunde, bevor alle Einsatzkräfte zurück in ihre Ortsverbände verlegten.

Fazit: Voller Erfolg. Alle Einsatzziele wurden erreicht, die Kooperation in und zwischen den Gruppen lief einwandfrei. Wichtige Einsatzabläufe gemeinsam durchzugehen und harte Arbeit gemeinsam durchzustehen haben nicht nur die Kameradschaft gestärkt, sondern auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.


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